
A ride to Białowieża
Der Letzte Urwald Europas
Das Team
Wir sind eine Gruppe von privaten Wandereiter*innen, die sich zusammengefunden hat um diesen Ritt für diese Ziele im Sommer 2021 umzusetzen.

Anna & Cosmo
Cosmo ist mindestens so unternehmungslustig wie ich, ein Grund, weshalb ich unbedingt mit ihm bei diesem Ritt dabei sein möchte. Dabei zu helfen den (Ur)waldschutz zu dem großen Thema zu machen, das es in unseren Köpfen längst sein sollte, rundet die gesamte Aktion ab. Ich bin am Wald und eng mit Tieren aufgewachsen und kann mir ein Leben ohne viele Stunden in der Natur, meinen Tieren und unter freiem Himmel gar nicht vorstellen. So liegt mir der Schutz unserer Umwelt und den Bewohnern schon immer sehr am Herzen. Cosmo wird unter den Pferden wohl der Kleinste und ich mit 26 Jahren die Jüngste sein. Ich glaube genau diese Vielfalt in unserer gesamten Gruppe wird uns bei den verschiedensten Herausforderungen unterwegs helfen. Und schon jetzt hilft sie das Thema viel weiter zu verbreiten.
Über Cosmo und Anna:
Cosmo, eigentlich Pattys Cosmopolitan, ist ein 13- jähriger Connemara Pony Wallach und inzwischen seit 10 Jahren an meiner Seite. Da passt es nur, dass wir in unserem Jubiläumsjahr so eine große und besondere Tour starten werden. Seit Tag 1 haben wir all das getan, was uns beiden Freude bereitet hat, wenn es für andere auch noch so ungewöhnlich war. Deshalb wurden wir wahrscheinlich mehr zu Freunden als zu Reitsportpartnern. Cosmo und ich werden ein Teil des Teams sein, das plant den Ritt von Anfang bis Ende zu reiten. Die Länge wird eine Premiere für uns, aber ich bin überzeugt, dass das Unterwegsein, die vielen Eindrücke, das Kennenlernen verschiedener Orte, Menschen und Tiere und das enge Beisammensein nicht nur mir, sondern allen voran Cosmos „Ding“ sein wird. Ich freue mich wahnsinnig!
Anne & Une
Der Klimawandel ist längst eine Realität, die die Existenz des Lebens auf unserem Planeten bedroht. Unser Handeln zur Rettung unseres Lebensraums scheitert jedoch an unseren liebgewonnen Gewohnheiten, unser Denken endet an der Schwelle unserer Vorstellungskraft. 1000 Kilometer quer durch Polen zum letzten Tiefland-Urwald Europas zu reiten, soll mein Zeichen und Plädoyer für den Schutz unserer Wälder sein. Ohne sie wird uns ganz wörtlich die Luft ausgehen.
Über Une und Anne:
Mein Großvater war ein wahrer Pferdemensch und lehrte mich von klein auf, diesen wundervollen Geschöpfen zu vertrauen, sie zu achten und zu lieben. Heute gehört Une, eine kleine, lebenskluge, charakterstarke, treue und mutige Araber-Berber-Schimmelstute ganz fest in mein Leben. Sie ist die beste Partnerin für jedes erdenkliche Abenteuer. In meinem “anderen” Leben steht die Stadt im Mittelpunkt. Hier verbringe ich als Filmeditorin viel Zeit in einer visuellen, digitalen Welt voller kreativer Prozesse. Umso mehr schätze ich das besondere Reisen zu Pferde, wenn der Takt der Hufe den Rhythmus des Atems bestimmt und das Herz beginnt, im Takt der Natur zu schlagen.


Linda & Avalon
Wer, wenn nicht wir und wann, wenn nicht jetzt? Urwälder gibt es auch in Europa, was aber kaum jemand weiß. Das wollen wir gerne ändern. Leider werden unsere letzten Urwälder täglich weniger, weil sie nicht ausreichend geschützt sind oder weil sie illegal abholzt werden, dabei haben sie einen für die Artenvielfalt und Biodiversität unschätzbaren Wert. Für mich sind diese Urwälder ein Naturerbe, dass es für alle Lebewesen dieser Welt zu schützen und zu erhalten gilt.
Über Avalon und Linda:
Als Kind war der Wald mein Spielplatz, meine schönsten Erinnerungen führen mich in diesen starken und schützenden Ort zurück. Als älteres Kind war ich dann auf dem Pferderücken im Wald unterwegs und habe genossen viele Tiere aus der Nähe zu beobachten. Bis ich erwachsen war, dachte ich es sei völlig normal so naturnah aufzuwachsen und mir wurde dann sehr klar, was ich schmerzlich vermisse. Über die Entscheidung mein Kindheitshobby wieder aufzunehmen, ist auch die Naturverbindung und der Wald zurück in mein Leben gekommen.
Avalon ist eine zehnjährige, reinrassige, in Ungarn gezogene Lipizzaner Stute. Sie ist mutig, zuverlässig, vielseitig und sensibel, wir vertrauen einander. Bei meiner zunächst unentschlossenen Pferdesuche habe ich mir unzählige Pferdeanzeigen angesehen, seltsamer Weise blieb dieses Pferd wie kein anderes haften, leider war sie bereits verkauft, was mich sehr enttäuschte. Jetzt suchte ich noch eineinhalb Jahre weiter. Eines Tages blieb ich wieder an einer Pferdeanzeige hängen, auf den zweiten Blick verglich ich dann den Brand und die Lebensnummer und es war dasselbe Pferd! So fand ich sie also wieder, fuhr umgehend nach Österreich und machte Nägel mit Köpfen. Als ich sie sechsjährig kaufte, lief sie vor der Kutsche und ging mit mir nicht vom Hof, mehr als Grunderziehung und drei Grundgangarten beherrschten wir beide nicht. Während es für mich Liebe auf den ersten Blick war, interessierte sie sich mäßig für mich. Dann kam ein unglaublich lehrreicher Weg, in der Arbeit mit ihr musste ich sehr viel an mir selbst arbeiten. Ich bin dankbar für all das, was wir gemeinsam erleben können und besonders bin ich ihr dankbar und meinem Mann Yves, der alles mitträgt! Reiten ist für mich kein Hobby, sondern eine Lebensentscheidung.
Lisa
Als wir wieder Richtung Dorf wanderten, nach und nach der Wald gepflegter und gezähmter wirkte, wir irgendwann sogar wieder Beton unter den Füßen spürten, fühlte es sich an, als würden Verbindungen von meinem Herzen getrennt- es hüllte sich in Leere.” - Das ist ein Tagebucheintrag von vor genau 10 Jahren. Nach einem Aufenthalt in den Bergen Italiens, jenseits der Zivilisation, ohne Strom - und Wasserversorgung. Ich spüre sie noch heute, diese Geborgenheit des Waldes. Ich kam zurück nach Hause, noch sehr jung und idealistisch, nahm mir vor, auch hier mit der Natur in Einklang zu leben, mein Konsumverhalten zu ändern, Dinge selbst herzustellen... und dann kam halt doch das Leben dazwischen. Natürlich achte ich in vielen Punkten darauf, mein Leben möglichst nachhaltig auszurichten. Aber dann siegt auch mal die Bequemlichkeit, leider habe ich oft wenig Zeit, Dinge selbst zu bauen oder zu reparieren, irgendwie fahre ich ein großes Auto, es soll ja die Pferde transportieren können... Ab und an, begegne ich Menschen oder Ereignissen, die mich dazu anregen, nochmal zu überprüfen, ob ich nicht gerade noch etwas besser machen kann. Für mich ist dieser Ritt so ein Anlass und ich hoffe, er ist es für viele andere Menschen auch, denn die Zukunft geht uns alle etwas an!
Über Lisa
Ich werde den Ritt gemeinsam mit meinem Sohn Taavi als Tross begleiten. Ich freue mich, so etwas zu dem Vorhaben beitragen zu können, durchs Land zu ziehen, Menschen kennenzulernen und mit Ihnen über unsere Wälder zu sprechen – und natürlich ein tolles Team von Reitern und ihren Pferden zu begleiten.


Martina & Ola
Wenn ich durch einen Wald reite, spüre ich eine große Ruhe und Zufriedenheit. Der Wald ist für mich schon immer ein Zufluchtsort, eine Oase, in der ich Kraft tanken kann. Nach meiner letzten großen Tour vor vier Jahren ist die Zeit nun reif für das nächste große Abenteuer. Mit diesem Ritt hoffentlich einen ganz konkreten Beitrag für den Erhalt des letzten europäischen Tiefland-Urwalds zu leisten, macht mich froh und aufgeregt. Dabei neue Menschen kennen zu lernen und gemeinsam die vielfältigen Herausforderungen zu bewältigen ist für mich spannend und inspirierend.
Über Ola und Martina:
Ola ist eine waschechte Quarterhorsestute, 14 Jahre alt, und lebt in einer 5-köpfigen Herde, dazu mit Katzen, Hühnern, Kaninchen, Tauben und einem Hund. Vor knapp 10 Jahren habe ich meine Wanderreit- und Geländerittführerausbildung bei der DWA begonnen und abgeschlossen. In den letzten 4 Jahren habe ich etwa 3.000 km auf dem Pferderücken verbracht und bin mit unterschiedlichen Menschen durch die Natur geritten. Mein bislang größtes Reitabenteuer war die Stafette “In 166 Tagen zu Pferd rund um Deutschland” der Deutschen Wanderreitakademie, die ich organisiert habe und bei der ich selbst etwa 9 Wochen mitgeritten bin. Das nächste große Abenteuer darf nun beginnen :-)
Marey & Astronita
Zitat: „Raus aus der Komfortzone - rein ins Abenteuer. Grenzerfahrungen in Zeit, Dauer und Strecke, unbekanntes Terrain, 24h mit “unbekannten” Menschen und Fluchttieren.
Durch unseren Ritt mehr Aufmerksamkeit und Sensibilität auf ein unwiederbringliches und kostbares Naturgut: den Urwald zu lenken und ihn damit hoffentlich zu schützen, finde ich eine großartige wie mutige Idee.
Über Astronita und Marey:
Astronita von Vindhólar ist eine sehr mutige und recht autarke 11-jährige Islandstute, die in Deutschland gezogen wurde. Sie lebt in einer gemischten Islandpferdeherde in einem großen Offenstall im Norden bei Hamburg, der von mir organisiert wird. Im Sommer macht sie regelmäßig Urlaub an der Ostsee, da sie dort ausgiebig schwimmen kann. Ich bin Apothekerin, habe 2 Kinder 19 & 16, ich koche und fotografiere gern, ich gehe los, um mit Menschen Lösungen zu finden und ich liebe das Einfache, aber es muss schön sein :)


Nina & Noah
Schon als Kind habe ich den Wald geliebt. Verstecke bauen, stundenlang im Farn liegen und in den Himmel schauen – das war meine Welt und ist es dank der Pferde geblieben. Es gibt vertraute Landstriche, durch die ich mehr als 30 Jahre immer wieder geritten bin. Die Auswirkung der Trockenheit der vergangenen Jahre hat “meinen” Wald sehr verändert. Ehemals lauschige Wege, der “Kentaurenpfad” auf dem wir leise auf weichem Grund kilometerlang galoppierten ist eine Einschlagswüste. Das hat mir bewusst gemacht wie zerbrechlich diese so urig wirkende Natur ist. Daher reite ich mit den Riders for Forest für den Wald durch den Wald. Ich bin offen dafür, noch viel mehr darüber zu lernen und die Erkenntnisse mit einer breiten Öffentlichkeit zu teilen, um mehr Bewusstsein für unsere Natur zu schaffen und vielleicht natürliche Schutzinstinkte zu wecken.“
Über Noah und Nina:
Noah – der Ruhe bringende – ist ein 10jähriger Wallach, der es liebt auf Tour zu sein. Er gehört nun seit 6 Jahren zu meinem Leben und wir haben schon viel zusammen gelernt und gelebt. Wenn ich, Nina, an ihm lehne, dann fühle ich mich zu Hause.
Meine Familie hat seit meinem 4. Lebensjahr Pferde und gehörte zu den Pionieren des Wanderreitens in Deutschland. Ich lebe mit meinen Pferden Noah & Milo in der Nähe von Berlin, bin Wanderrittführerin DWA, Geländereitlehrerin und Coach. In meinen Kursen begleite ich Menschen dabei, Pferde in ihrem natürlichen Umfeld kennen zu lernen, ihre wahre Natur zu entdecken und dadurch auch wieder ihre eigene zu spüren und zu entfalten. Wir können unendlich viel über das Leben an sich von Pferden lernen, wenn wir sie beobachten und ihnen zuhören.
Robert & Sue
Mich frei in der Natur zu bewegen - und das womöglich auf dem Rücken eines Pferdes - über Stunden, Tage und Wochen, ist das Größte für mich. Den Wald habe ich dabei besonders lieben gelernt. Unsere Aktion mit Riders for Forest (RFF) betrachte ich zunächst als eine persönliche Sensibilisierung für mich selbst zum Thema Wald allgemein und dem Urwald von Białowieża im Speziellen. Langfristig erhoffe ich mir, dass wir mit RFF spannende Aktionen planen und durchführen, die auch andere aufwecken, motivieren und mobilisieren.
Über Sue und Robert:
Meine Stute Su habe ich 2012 als halbjähriges Fohlen bekommen – mit dem Wunsch und dem Ziel sie als Wanderreitpferd für mehrwöchige Ritte auszubilden und zu trainieren. Die Abstammung als part-bred Achal Tekkiner meines Pferdes war bei der Suche von Bedeutung. Achal Tekkiner gelten als äußerst zäh und ausdauernd aber auch als loyal und folgsam. Die oldenburger Mutter hingegen unterstützt die Körpergröße und dämpft ein wenig das ansonsten vollblut-geprägte Temperament.
Parallel zur Ausbildung meines Pferdes habe ich mich in dieser Zeit selber als Wanderrittführer bei der DWA fortgebildet und unzählige kurze und manche längeren Ritte absolviert. Das Reiten an sich bietet mir eine - mittlerweile essenzielle – Abwechslung zu meinem anderen spannenden und fordernden Leben als Ehemann, Vater und selbstständigem Architekten. Die Bewegung zu Pferd bei jedem Wetter und die subtile Kommunikation mit dem Tier führt mich regelmäßig aus meinem angespannten Alltag ins Hier und Jetzt.


Sanne & Duque
Die Natur mit all ihren Geschöpfen liegt mir sehr am Herzen und ich möchte mit der Teilnahme an diesem Ritt auf unseren teils respektlosen Umgang mit dieser aufmerksam machen. Es muss doch irgendeinen Weg geben diesen - teilweise auch oft unnützen - Verbrauch an Naturressourcen wenigstens etwas zu verlangsamen und die Menschen ein wenig achtsamer zu machen. Hinzu kommt der eh vorhandene Wunsch mit meinem Pferd eine ganz intensive und innige Zeit zu verbringen umso noch viel mehr zusammenwachsen zu können. Und gerade in schwierigen Situationen gelingt das bekannter Maßen besonders gut. Unvorhergesehene Abenteuer gibt es garantiert auch genug… ;-)
Über Duque und Sanne:
Duque ist ein 11-jähriger Andalusier und echter Kamerad, sehr zuverlässig und menschenfreundlich. Er lebt in einer vierköpfigen Pferdefamilie und wir sind schon viele hundert Kilometer zusammen unterwegs gewesen. Er zeichnet sich durch seine ruhige, überlegte Art aus und ist zwar vorsichtig, aber sehr neugierig und schlussendlich bewältigen wir gemeinsam so gut wie alle Aufgaben. Ich selbst habe schon seit 30 Jahren eigene unterschiedlichste Pferde in meinem Besitz. Da ich Ausbilderin für Reiter und Pferde in gymnastizierender Dressur - und vorwiegend auf Wanderritten bin, haben schon viele Pferdeinteressierte auf meinen Pferden reiten gelernt und Prüfungen meist zu Rittführern bestanden. Außerdem haben meine Pferde Ihnen auf unzähligen Wanderritten auch schon schönste Abenteuer geschenkt. Ich kann mir ein Leben ohne Pferde gar nicht mehr vorstellen. Sie sind so kraftvolle, geduldige, wunderschöne Geschöpfe und wir dürfen so viel von Ihnen lernen. Sie sind einfach ein unverzichtbarer Lebensinhalt für mich...
Susanne & Don
Wald und Natur ist für mich ein Lebenselexier und wenn ich dabei auch noch von meinem besten Freund Don getragen und geschuckelt werde und merke, dass es Don dabei gut geht, bin ich glücklich und kann meine Seele baumeln lassen. Der Weg in den Urwald mit lieben Menschen zu reiten ist ein besonderer Anlass, ein besonderes Erlebnis, ein Abenteuer, an dem wir wachsen und hoffentlich einen Beitrag dafür leisten werden, dass der Urwald auch weiterwachsen darf und geschützt wird.
Über Don und Susanne:
Don ist ein rassiger Spanier, ein PRE. 2016 habe ich Don achtjährig in Spanien gekauft, nachdem ich schon auf Videos gesehen habe, dass er mein Herzenspferd ist. Seitdem sind wir schon einige tausend Kilometer zusammen geritten. Er ist schussfest und hat äußerst stabile Nerven, nur Holzstufen mag er gar nicht. Don lebt in einer fünfköpfigen Herde in Offenstallhaltung und mit meiner Familie und mir unter einem Dach (wenn er Lust hat in den Stall zu gehen). Ich habe mir mit dem Kauf des 100 Jahre alten Resthofs, den vielen Tieren und den Pferden 2012 einen Kindheitstraum erfüllt und genieße den innigen und intensiven Kontakt zu den Tieren gemeinsam mit meinem Mann und unserer 13jährigen Tochter Nina.


Yves
Urwälder sind wichtige Faktoren in puncto Ökologie und Diversität für Flora und Fauna. Sie bieten eine unglaubliche Artenvielfalt und ein in sich stabiles Ökosystem. Diese Primären Wälder zu erhalten sollte unsere höchste Priorität sein. Als Förster und Naturschützer ist es mir wichtig meinen Beitrag dazu zu leisten. Diese Wälder dürfen nicht für die Holznutzung ausgebeutet werden.
Über Yves:
Ich bin als Trossfahrer dabei und unterstütze das Team bei diesem Ritt. Nach meinem ersten Berufsweg als Mediengestalter und Colorist beim Film, habe ich umgesattelt und Forstwirtschaft studiert. Heute arbeite ich als Förster in Brandenburg. Das ist eine ganz andere Welt und ich bin glücklich der Natur so nah zu sein. Ich freue mich auf diese Abenteuerreise für einen guten Zweck!